Stauden
Wer kennst sie nicht, jene Pflanzen die uns jedes Jahr immer und immer wieder durch Ihre Schönheit und ihre Beständigkeit verzaubern. Unter Stauden versteht man mehrjährige, krautige Pflanzen, welche vor dem Winter oberirdisch absterben und nur unterirdisch durch das Wurzelsystem weiterleben. Dieser Satz trifft auf die meisten Stauden zu. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Es gibt einige Gattungen wie z.B. Fetthennen, Bergenien oder Gräser, die auch im Winter eine gute Figur machen und durch ihre Struktur und Präsenz begeistern.
Stauden sind vielseitig einsetzbar, sie sollten nicht nur für die Gestaltung von Rabatten verwendet werden, sondern können durchaus auch für Tröge, Grabgestaltung, Dachbegrünung, Mauerwerk oder zur optischen Verschönerung vor Gehölzen verwendet werden.
Da jeder Garten individuell ist, ist es unsere Aufgabe, die richtige Auswahl aller Eigenschaften der Stauden für Ihren Garten abzustimmen und so die perfekte Kombination zu finden. Denn Stauden werden in 7 Lebensbereiche eingeteilt:
1. Gehölz 1.1 G1 ( trockener Boden)
1.2 G2 ( frischer Boden) schattige Lagen
1.3 G3 ( feuchter Boden)
2. Gehölzrand 1.1 GR1 (trockener Boden)
1.2 GR2 (frischer Boden) absonnig/schattig
1.3 GR3 (feuchter Boden)
3. Freifläche 1.1 Fr1 ( trockener Boden)
1.2 Fr2 ( frischer Boden) sonnige Lage
1.3 Fr3 ( feuchter Boden)
3.1. Steppenheide Freiflächen mit Steppenheidecharakter,
trockene bis frische, kalkreiche Böden
3.2. Heide 1.1 H1 ( trockener Boden)
1.2 H2 ( frischer Boden)
1.3 H3 ( feuchter Boden)
sandiger, nährstoff-/kalkarmer Boden
3.3. Steinanlagen/Felssteppen
ST oder FS für Schotter, Kiesflächen und
steinreiche trockene bis frische Böden
3.4 Matten (M) für Felsmatten
flachgründige,trockene bis frische Böden
3.5 Mauerkronen (MK)
trockene, frische oder feuchte Böden
3.6 Steinfugen (SF)
trockener Boden, wenig Nährstoffe
4. Alpinum (A) kalkreiche Böden
5. Beet 1.1 B1 ( trockene Böden)
1.2 B2 ( frische Böden) sonnig/halbschattig
1.3 B 3 ( feuchter Boden)
6. Wasserrand 1.1 WR1
feuchter bis nasser, zeitweise abtrocknender Boden, Sumpfstauden
1.2 WR2
feuchter bis dauernasser Boden, bis zum flachen Wasser
7. Wasser Wassertiefe der Pflanzen
W1 im Boden wurzelnd, Blattwerk überwiegend über dem Wasser
W2 Schwimmblattpflanzen
W3 submerse/untergetauchte Pflanzen
W4 freischwimmende Pflanzen
LINK www.stauden.de
Wichtig bei der Auswahl der Stauden ist es, seinen Garten zu kennen. Beobachten Sie im vor hinein wann und wie lange die Sonne auf die zu bepflanzende Fläche scheint. Sind größere Gehölze in der Nähe, die viel Schatten spenden? Wie ist der Boden beschaffen? Eher sandig und mit wenigen Nährstoffen versorgt oder ist der Boden ein stark lehmhaltiger und nährstoffhaltiger Boden? Je mehr Sie wissen, umso mehr können wir uns ein Bild machen, um die idealen Stauden für Sie zu finden.
Trockener Boden bedeutet, dass wenig Wasser gespeichert werden kann und auch bei Regen der Boden schnell wieder trocknet (meistens eher sandiger Boden). Bei einer Fingerprobe zwischen den Fingern deutlich keine Feuchtigkeit spürbar.
Frischer Boden ist ein Boden, welcher gut Wasser halten kann, aber auch wieder abgibt. Bei der Fingerprobe ist trotzdem die Feuchtigkeit zu spüren (meistens mit Lehmanteil).
Feuchter Boden hält und nimmt gut Wasser auf, während der Fingerprobe die Erde fest zusammendrücken, das Wasser läuft die Hand runter (meistens lehmiger Boden)
Anbei für die jeweiligen Lebensbereiche einige Pflanzenbeispiele. So können Sie sich einen kleinen Eindruck verschaffen, was möglich wäre.
Pflanzenbeispiele:
für den Bereich „Gehölze“ trockener bis frischer Boden ( der schwierigste Bereich)
- Anemone blanda /Balkananemone
- Helleborus foetidus/Nieswurz
- Waldsteinia geoides/ Golderdbeere
für den Bereich „ Gehölze“ frischer bis feuchter Boden
- Epimedium x perralchicum `Frohnleiten`/ Elfenblume
- Hosta i.S./Funkien in Sorten
- Pulmonaria saccharata i.S./ Lungenkraut in Sorten
- Rodgersia pinnata/ Schaublatt
- Tiarella cordifolia/ Schaumblüte
für den Bereich „Gehölze“ feuchter Boden
- alle Farne, außer Streifenfarn/ Steinfeder
- Aruncus dioicus/Geißbart
- wenige bis keine Möglichkeit von Blütenstauden zu nass
(Gefahr von Wurzelfäule!!!)
für den Bereich „Gehölzrand“ trockener Boden
- Ceratostigma plumbaginoides/ Bleiwurz
- Dianthus deltoides / Heidenelke
- Malva moschata/ Malve
- Phlomis russeliana/Brandkraut
- Festuca-Arten/ Blauschwingel-Arten
für den Bereich „Gehölzrand“ frischer Boden
- Aconitum napellus/ Eisenhut
- Anemone japonica i.S./ Herbstanemonen
- Digitalis purpurea/ Fingerhut
- Geranium endressii/ PyrenäenStorchschabel
- Stachys grandiflora `Superba`/ Ziest
für den Bereich „Gehölzrand“ feuchter Boden
- Eupatorium cannabinum/ Wasserdost
- Filipendula rubra `Venusta`/ Mädesüß
- Fritilaria meleagris/ Schachbrettblume
- alle Farne wie bei G3
für den Bereich „Freifläche“ trockener Boden
- Achillea millefolium/ Schafgarbe
- Anthemis tinctoria/ Färberkamille
- Centaurea bella/ Flockenblume
- Gaura hindheimeri/ Prachtkerze
- Nepata x faassenii i.S./ Katzenminze
für den Bereich „Freifläche“ frischer Boden
- Astern i.S./ Astern in Sorten
- Delphinium i.S. / Rittersporn in Sorten
- Gentiana acaulis/ stängellose Enzian
- Monarda Hybriden/ Indianernessel in Sorten
- Miscanthus sinensis i.S./ Chinaschilf
für den Bereich „ Freifläche“ feuchter Boden
- Caltha palustris/ Sumpfdotterblume
- Euphorbia palustris/ Sumpfwolfsmilch
- Geum rivale/ Nelkenwurz
- Polygonum bistorta/ Wiesenknöterich
- Hakonechlora macra/ Japangras
für den Bereich „ Steppenheide“ trockener Boden
- Adonis vernalis/ Adonisröschen
- Iris barbata-nana Hybriden/ Zwergschwertlilien
- Linum perenne/ Staudenlein
- Origanum vulgare i.S./ Majoran
- Thymus praecox u. A./ Thymian und Arten
für den Bereich „Steppenheide“ frischer Boden
- Campanula garganica/ Glockenblume
- Dictamnus albus/ Diptam
- Teucrium x lucidrys/ Gamander
- Veronica spicata/ Ehrenpreis
- Briza media/ Zittergras
für den Bereich „Heide“ trockener Boden
- Antennaria dioica/ Katzenpfötchen
- Dianthus deltoides/ Heidenelke
- Sedum acre/ Mauerpfeffer
- Stipa pennata/ Mädchenhaargras
für den Bereich „ Heide“ frischer Boden
- Dianthus plumarius/ Federnelke
für den Bereich „Steinanlagen“ trockener Boden
- Helianthemum i.S./ Sonnenröschen
- Linum narborense/ Lein
- Thymus i.S./ Thymian in Arten und Sorten
für den Bereich „Steinanlagen“ frischer Boden
- Geranium dalmaticum/ Dalmatinischer Storchschnabel
- Geum montanum/ Bergnelkenwurz
- Sagina subulata/ Sternmoos
für den Bereich „Felssteppe“ trockene Böden
- Allium i.S./ Zierlauch
- Armeria maritima/ Grasnelke
- Hyssopus officinalis/ Ysop
- Lavandula angustifolia i.S./ Lavendel in Sorten
- Yucca filamentosa/ Yucca-Palme
für den Bereich „Felssteppe“ frischer Boden
- Calamintha nepata/ Steinquendel
- Campanula carpatica/ Glockenblume
- Dryas x suedermannii/ Silberwurz
- Echinops ritro/ Edeldistel
- Potentilla aurea/ Fingerkraut
für die Bereiche „Matten, Mauerkronen,Steinfugen“ trockener Boden
- Aster alpinus/ Alpenastern
- Achillea tomentosa/ Teppich-Garbe
- Campanula portenschlagiana/ Polsterglockenblume
- Saponaria x oliviana/ Seifenblume
- Sempervivum i.S./ Hauswurz
für die Bereiche „Matten, Mauerkronen, Steinfugen“ frischer Boden
- Arabis caucasica/ Gänsekresse
- Aubrieta i.S./ Blaukissen
- Iberis sempervirens/ Schleifenblume
- Cymbalaria muralis/ Zimbelkraut
- Leontododium alpinum/ Alpen-Edelweiss
für den Bereich „ Beet“ trockener Boden
- Iris Barbata-Eliator und Media Hybriden/ mittlere und große Schwertlilien
- Kniphofia-Hybriden/ Fackellilien
- Lavatera thunbergiaca/ Buschmalve
- Saliva nemorosa/ Steppensalbei
- Sedum `Matrona`/ Fetthenne
für den Bereich „ Beet“ frischer Boden
- Alcea rosea i.S./ Stockrosen
- Coreopsis-Arten/ Mädchenauge-Arten
- Helenium Hybriden/ Sonnenbraut Hybriden
- Paeonia Hybriden/ Pfingstrosen Hybriden
- Rudbeckia fulgida/ Sonnenhut
für den Bereich „Beet“ feuchter Boden
- Aconitum carmichaelii/ Eisenhut
- Aster novi-belgii/ Glattblatt-Aster
- Iris sibirica/ Wieseniris
- Lobelia `Queen Victoria`/ Scharlachlobelie
- Trollius chinensis`Golden Queen`/ Trollblume
für den Bereich „ Wasserrand“ Sumpfbereich
- Caltha palustris/ Sumpfdotterblume
- Eupatorium rugosum/ Wasserdost
- Hemerocallis citrina/ Taglilie
- Ligularia-Arten/ Kreuzkraut
- Lythrum salicaria/ Blutweiderich
für den Bereich „ Wasserrand“ Wasserrandbereich
- Alisma plantago-aquatica/ Froschlöffel
- Butomus umbellatus/ Blumenbinse
- Hippuris vulgaris/ Tannenwedel
- Lysimachia nummularia/ Pfennigkraut
- Sagittaria sagittifolia/ Pfeilkraut
für den Bereich „Wasser“ im Boden wurzelnd
- Alisma plantago-aquatica/ Froschlöffel
- Iris pseudacorus/ Sumpfiris
- Mentha aquatica/ Wasserminze
- Pontederia lanceolata/ Hechtkraut
- Typha angustifolia / Rohrkolben
für den Bereich „Wasser“ Schwimmblattpflanzen
- Callitriche palustris/ Wasserstern
- Hottonia palustris/ Wasserfeder
- Nymphaea lutea/ Teich-Mummel
- Schoenoplectus lacustris/ Teich-Simse
für den Bereich „Wasser“ Submerse
- Callitriche palustris/ Wasserstern
- Ceratophyllum demersum/ Hornkraut
- Elodea canadensis/ Wasserpest
- Stratoides aloides/ Krebsschere
für den Bereich „Wasser“ freischwimmend
- Azolla caroliana/ Schwimmfarn
- Ceratophyllum demersum/ Hornkraut
- Hydrocharis morus-ranae/ Froschbiss
- Stratoides aloides/ Krebsschere
Aus platztechnischen Gründen können Sie bei uns die Teichpflanzen nur auf Bestellung bekommen.
Pflanzung von Stauden:
Die Stauden setzen Sie in eine je nach Topfgröße passende Grube (2x so breit wie die Pflanze und 1,5x so tief). Den Boden ggf. verbessern mit abgesetztem Kompost oder guter Pflanzerde. Den organischen Dünger nicht vergessen. Eine Herbstpflanzung empfiehlt sich bei allen winterharten Stauden, so kann die Winterfeuchtigkeit mitgenommen werden und die Pflanzen können wesentlich eher anfangen im Frühjahr auszutreiben, wie erst im Frühjahr gepflanze. Sie sind der Frühjahrspflanzung eine halbe Wachsstumsperiode voraus, so können sie sich optimal entfalten.
Rückschnitt
der zum Winter abgestorbenen Pflanzenteile:
Wir empfehlen die Stauden erst im Frühjahr zu schneiden, wenn man erkennen kann, dass die Stauden wieder bereits anfängt mit dem Austrieb. So können sich alle wichtigen Nährstoffe langsam in die Wurzel einlagern, die sie für das kommende Jahr benötigt.
Teilung:
Das können Sie nicht mit Gehölzen machen, aber mit Stauden. Mit einem scharfen Spaten, alte und zu groß gewordene Stauden teilen in beliebig viele Einzelteile. Dadurch wird die Staude verjüngt, sie wächst besser und auch die Blühzeit wird wieder länger. Richtiger Zeitpunkt der Herbst, da die Pflanze langsam in Winterruhe geht und nicht mehr soviel Energie braucht.
Genießen Sie bei uns ein ausgewähltes Stauden-Sortiment, bei dem bestimmt für jeden etwas dabei ist. Denken Sie an die Lebensbereiche bzw. Standortverhältnisse der Stauden. Als letzten Punkt dürfen wir die Größe der Stauden und die Blütezeit nicht außer Acht lassen, denn wir wollen fast das ganze Jahr eine attraktive Rabatte genießen oder? Wir beraten Sie gerne, fragen Sie unser Fachpersonal oder stöbern Sie einfach in Ruhe selber.